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Schriftenkauf

Bis jetzt habe ich Schriften immer so gekauft: Ich lege die Schrift in einen (virtuellen) Einkaufswagen, bezahle und kann Rechnung und Schrift im Anschluss herunterladen.

Bei Jeremy Tankard Typography Ltd funktionierte das neulich etwas anders:

Ich legte vier Schriftschnitte der Bliss in den (virtuellen) Einkaufswagen, musste sie mir aber auch auf CD schicken lassen– als Lizenz – und dafür selbstverständlich Versandkosten bezahlen.

Danach erhielt ich eine E-Mail, die mir sagte, wo ich die vier Schriften herunterladen muss „Please go to www.typography.net and click on ‚Collect a font‘“. Nachdem ich Username und Password (aus der E- Mail) eingegeben hatte, erhielt ich vier EXE-Dateien, die ich mit vier Unlock Codes (auch aus der E- Mail) freischalten konnte … allerdings erst nachdem ich meinen Virenscanner ausschaltete, der hier Trojaner vermutete. Ich erhielt vier weitere EXE-Dateien, die bei Doppelklick endlich und unbürokratisch die Schriften entpackten. Der Rest war dann Routine.

Zwei Wochen später kam dann auch die CD – als Lizenz – und ein schönes kleines Büchlein in dem Jeremy Tankard weitere wirklich tolle Schriften zeigt. Und irgendwann (wenn ich Zeit und Muße habe) werde ich sicher bei ihm noch einmal vorbeischauen …

bild typography


Fakten zur Typografie

Bis zur letzten Woche war ich der Meinung Erste Hilfe in Typografie“ ist für interessierte Laien und Einsteiger das beste Buch zum Thema Schrift. Legt man sich später noch das Buch „Lesetypographie“ zu, kann man 90 Prozent aller aufkommenden Fragen beantworten. Das könnte sich jedoch ändern.

Letzte Woche hat der Fontblog die Seite typefacts.com vorgestellt:

Die neue Typografie-Webseite […], entwickelt von Christoph Koeberlin, lässt einen Lehrbücher fast vergessen. Noch nie habe ich einen spannenderen Typo-Kurs im Internet gesehen: fundiert, abwechslungsreich, teils spielerisch, anschaulich und mit großem Sachverstand.

Typefacts hat bis jetzt zwar nur eine handvoll Artikel, lohnt aber einen Blick: Es gibt „kurze prägnante Artikel, interaktive Beispiele und viele inspirierende Schriften“ aufgeteilt in Grundlegendes (Binde- und Gedankenstrich, Zeilenabstand, Satzbreite) und Fortgeschrittenes (Ligaturen, Et-Zeichen) sowie praxisorientierte Workshops. Dazu gibt es viele wertvolle und unterhaltsame Hinweise auf Bücher und Internetseiten zur weiteren Vertiefung.

To-Do-Liste für Buchlayout

Im Moment arbeite ich gerade an einem 120-seitigen Buch. Und so einzigartig solch ein Buch auch ist, so muss ich doch immer wieder die gleichen Probleme beachten– und lösen. Bestimmte Details in der Typografie gehe ich deshalb stets Punkt für Punkt durch und habe mir zu diesem Zweck eine kleine Liste angelegt. Sie beinhaltet die Fälle, die ich als wichtig erachte.

  • Doppelte Leerzeichen durch einfache ersetzen.
  • Doppelte Zeilenschaltung durch einfache ersetzen.
  • Die Striche im Text durchgehen und gegebenenfalls korrigieren (Bindestrich, Gedankenstrich, Streckenstrich).
  • Versalsatz gegebenenfalls durch Kapitälchen ersetzen.
  • Auslassungspunkte typografisch korrekt ersetzen.
  • Korrekte einfache und doppelte Anführungszeichen setzen.
  • Einen Blick auf mögliche Apostrophe und Zoll-/Minutenzeichen werfen und ggf. korrigieren.
  • Gliederung von Zahlen in Tausenderschritten mit Achtelgeviert oder Punkt – oder gar nicht.
  • Achtelgeviert vor und nach \, – , /
  • Achtelgeviert in Abkürzungen wie z. B. oder a. a. O.
  • Datum einheitlich setzen.

Sicher setzt hier jeder Gestalter andere Prioritäten, weswegen ich mich über Eure Kommentare freue.